Spielbericht zum Pokalspiel (1. Runde)

BSC Jena 98 - Jenapharm

1:6 (0:4)

Die taktische Linie, bis zur Halbzeit kein Gegentor zu kassieren, war schon nach fünf Minuten Geschichte. Der Ball klatschte vom Innenpfosten windbegünstigt ins Netz – 0:1. Noch zwei weitere Mal während der nächsten zehn Minuten musste Christian Hänel, der ansonsten sehr gut mitspielte und vor allem durch eine prima Strafraumbeherrschung und tolle Reflexe glänzte, hinter sich greifen. Hauptproblem war, dass Pharm im Mittelfeld zu viel Platz zum Spielen hatte. Ehrenkapitän Metze erfüllte die Vorgaben aus dem Transfervertrag mit seinem alten Arbeitgeber eins zu eins. Darin hatte gestanden – das Geheimnis können wir nun lüften – dass er die zitternden Jenapharmer durch geschickte Aktionen ins Spiel bringen sollte. Anders sind auch die vier falschen Einwürfe in Folge nicht zu werten. Schiedsrichter Torsten Hadasch hatte beim vierten Versuch auch endlich ein Einsehen, übergab den Gästen den Ball. "Du hast mehr falsche Einwürfe als wir Tore", rief ein sichtlich zufriedener Pharm-Betreuer rein. Nach einer Viertelstunde und dem Rückzug von Sebastian Schindler in die Defensive stabilisierte sich der BSC. Offensivaktionen gelangen jedoch kaum – einzig ein guter Fernschuss von Daniel Sutter steht auf der Habenseite.
Nach der Halbzeit hatte dann auch Sebastian Döring ein Einsehen mit dem armen Favoriten, als er sich in die Torschützenliste eintrug und das Ergebnis in standesgemäße Höhe schraubte. Sein flach gespielter Rückpass auf Christian Hänel drehte sich genau ins Eck. Das Tor leitete die stärkste Phase des BSC ein. Hinten sicher und vorn erfolgreich. Toto erkämpft den Ball, geht allein in Richtung Tor, doch Meiße übernimmt, schiebt ins kurze Eck ein. Kurz darauf spitzelt Zippel den Ball nach einer Ecke zu Sutter, der sich im Fünf-Meter-Raum in Gerd-Müller-Manier nur noch zu drehen braucht. Der Ball indes geht knapp am Tor vorbei. Marke Billard war das sechste Tor für Jenapharm. Sebastian Schindler klärt nach einem Eckball auf der Linie. Pharms Hebestreit, der Bruder der Rot-Weiß-Legende, zieht erneut ab, trifft aber nur den Pfosten. Von dort springt der Ball wieder zurück und findet auf unerklärliche Weise den Weg ins Netz. Freistehend vor dem Tor verzieht Meiße noch überhastet, das war der Schlusspunkt in einer fairen Partie ohne jede Karte.
Dass der Pokal eigene Gesetze hat, wird die zweite Mannschaft heute beweisen. Die erste Mannschaft indes darf sich am Tag der deutschen Einheit freinehmen.

BSC Jena 98: Hänel, Marx, Korb, Seb. Döring, Strobel, Zippel, Grünewald (75. Gruner), Krüger, Sutter, Schindler (83. Hohlfeld), Meißner
SV Jenapharm: Witzenhausen, Conradt, Gärtner, Arnold, Holger, Damisch (72. Kicinski), Döpel, Backhaus, Hebestreit, Köberlein (46. Drothen), Scholz

Schiedsrichter: Torsten Hadasch (St. Gangloff) - Zuschauer: 30

Tore: 0:1 Conradt (5.), 0:2 Backhaus (10.), 0:3 Hebestreit (15.), 0:4 Köberlein (40.), 0:5 Döring (47./ET), 1:5 Meißner (60.), 1:6 Hebestreit (76.)

by Tino